Die Bhagavadgita
Die Bhagavad Gita ( – Lied, Gedicht, „der Gesang des Erhabenen“), verkürzt auch nur Gita, ist eine der zentralen Schriften des Hinduismus. Sie hat die Form eines spirituellen Gedichts. Der vermutlich zwischen dem fünften und dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert entstandene Text ist eine Zusammenführung mehrerer verschiedener Denkschulen des damaligen Indien auf Grundlage der Veden.
Hindus betrachten die Lehren der Bhagavad-Gita traditionell als Quintessenz der Veden.
Die Gita, wie sie in Indien verkürzt genannt wird, besteht aus 700 Strophen, die auf 18 Gesänge bzw. Kapitel verteilt sind. Sie ist Teil des etwa 100.000 Strophen umfassenden Epos Mahabharata und umfasst die Gesänge 25 bis 42 des 6. Buches.
Der größte Teil des Werkes besteht aus zwei Verszeilen, die aufeinander bezogen sind. Jede Verszeile setzt sich aus zwei achtsilbigen Reihen zusammen. Beispiel (1. Gesang, Vers 47):
evam uktvārjunaḥ saṅkhye (acht Silben)
rathopastha upāviśat, (acht Silben)
visṛjya sa śaraṁ cāpaṁ, (acht Silben)
śokasaṁvignamānasaḥ. (acht Silben)
Und Arjuna sank leiderfüllt
Auf seines Wagens Sitz zurück.
Der Bogen glitt ihm aus der Hand,
Und Gram umflorte seinen Blick.
In einigen Strophen wird von diesem Metrum ohne erkennbaren Grund abgewichen.
Nach Aussage des Indologen Helmut von Glasenapp lässt sich die Treffsicherheit des Ausdrucks und der Hauch des Weihevollen, die dem Urtext eigen sind, nicht voll übertragen. Eine weitere Schwierigkeit besteht bei der Übersetzung darin, dem Original treu zu bleiben und dennoch Metrum und Reim zu erhalten.