Die Smritis
Die Smritis sind die praktische Umsetzung der Veden. Wie kann die Weisheitslehre, die in den Veden niedergeschrieben ist, in das wahre Leben übertragen werden?
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Smritis immer wieder verändert. In der Orientalistik findet man sehr viele unterschiedliche Interpretationen der Smritis. Die Puranas und Itihasas sind Göttergeschichten.
Die Itihasas sind die sogenannten Heldenepen, wo zwar auch Götter eine Rolle spielen, es aber in der Hauptsache um Menschen geht, ähnlich, wie in den griechischen Götter- und Mythensagen.
Die bekanntesten Puranas sind die Bhagavatam. Sie erzählt Geschichten von Vishnu und Krishna.
Die bekanntesten Itihasas sind das Ramayana und das Mahabharata.
Puranas und Itihasas erklären die spirituellen Prinzipien auf einfache Weise in Geschichten gefasst, denn die Menschen haben immer schon lieber Romane gelesen als philosophische Abhandlungen und sehen heute lieber epische Filme als Dokumentationen.
Es gibt in der indischen Philosophie auch zahlreiche spätere nicht orthodoxe Schriften, die sich jeweils nur auf ein Teilgebiet oder eine bestimmte Glaubensrichtung beziehen und dadurch auch nicht von allen Hindus anerkannt werden.
Dazu gehören zum Beispiel die Sutras. Ein Sutra ist ein Leitfaden und eine kurze Form, etwas auszudrücken, während Puranas und Itihasas ganz lange Geschichten und Märchen sind.