Was ist Yin Yoga?
Ein Beitrag von A. Trommer
1. Begriffsdefinition YIN /YANG und CHI
2. Geschichte des Yin-Yogas
3. Welche Rolle spielen Faszien dabei
4. Wirkung des Yin Yoga
5. Meridiane
6. Fu- und Zang-Organe
1. Begriffsdefinition YIN und YANG und CHI
- es ist wichtig in allen Bereichen unseres Lebens ein gesundes Maß zu finden, um in unsere Mitte zu kommen
- dazu braucht man YIN ebenso wie YANG (sie bilden zusammen eine Einheit)
- sie sind zwei Kräfte innerhalb der Dualität unserer Welt, das eine kann nicht ohne das andere existieren
YIN |
YANG |
weiblich |
männlich |
links, passiv, innen, dunkel |
rechts, aktiv, außen, hell |
hart, unelastische Körperteile (Knochen) |
weich, elastische Körperteile (Muskeln) |
langsam, kalt |
schnell, warm |
abstrebend, unten |
aufstrebend, oben |
Mond, Erde, Nacht, Wasser |
Sonne, Himmel, Tag, Feuer |
Zang-Organe (Speicheroragane) |
Fu- Organe (Hohlorgane) |
CHI = Prana = Lebensenergie, Energie für Bewegung und Aufrechterhaltung der Körperfunktionen, Immunabwehr, ohne Chi kein Leben - wird im Mutterleib weitergegeben sowie durch frische Ernährung - wird durch maßvolle Bewegung, Meditation und Entspannung wiederhergestellt - Rauchen, Alkohol, Stress und exzessiver Sport verbrauchen Chi, wenn Chi aufgebraucht stirbt der Mensch - Zirkulationsfluss in Yin-Yoga Positionen nach einiger Zeit stagniert, jedoch nach Auflösen der Position fließt es augrund der zurück gestauten Ansammlung verstärkt |
2. Geschichte des Yin Yogas
- Paulie Zink (Kampfsportler lernte 1970er Hatha Yoga kennen, entwickelte Synthese aus Hatha Yoga und Tao Yoga, nannte es ab 1980er Yin Yoga, grenzte es vom dynamischen Yang Yoga (Power, Vinyasa und Iyengar Yoga) ab
- Paul Grilley Schüler von Zink, traf 1989 Hiroshi Motoyama (japanischer Wissenschaftler, der chinesische Prinzipien der Meridiane, Chi, sowie indische Feinstoffphysiologie (Nadi, Chakra und Prana) erforschte), beide fanden große Gemeinsamkeiten der chinesischen und indischen Medizin, entwickelte System von Paulie Zink weiter
- Sarah Powers (Schülerin von Paul Grilley), begann 1990er Yoga im Stil Grilleys zu unterrichten, nannte es YIN Yoga
- es geht vor allem darum in den Asanas (vorwiegend im Liegen und Sitzen) hinein zu entspannen und dem Atem fließen zu lassen
- tiefliegendes Bindegewebe wird „aufgerissen“ und Bänder und Sehnen werden gedehnt um ROM der Gelenke und Körperteile zueinander zu erhöhen
- im Gegensatz dazu stehen bei Yan-betonten Yogastilen die Dynamik, Bewegung und Stärkung der Muskulatur im Fokus
3. Welche Rolle spielen die Faszien dabei
- fasrige und kollagene Bindegewebe, umgeben Muskel und Organe und bilden ein Fasziennetz
- Fascia superficialis (Unterhautbindegewebe) sowie tiefliegendes intramuskuläres Bindegewebe
- das fadenartige Netzwerk ist je nach Anforderung staff und dicht oder locker gewebt
- Faszien unterstützen Bewegungen und sind gleichzeitig für Bewegungsfreiheit der Gelenke verantwortlich
- dabei stimulieren Be- und Entlastung körpereigene Zellen Kollagen anzulegen bzw. abzubauen
- Kompression und Zug sind unmittelbar mit dessen Funktion und Zustand des Systems verbunden
- Faszien enthalten Rezeptoren und verbessern demnach die Körperwahrnehmung
- Stress, schlechte Haltung und exzessiver Sport lassen Faszien verkleben und verfilzenà Schmerzen, verklebte Rückenfaszie spielt bei Volksleiden Lumboischialgie tragende Rolle
- durch langkettige Dehnübungen (wie sie im Yin Yoga praktiziert werden) werden Muskeln nicht isoliert sondern in ihrer Funktionskette gedehnt
- Faszien können unterschiedlich stimuliert werden
- Black Rolls, Faszienrollen bzw- Bällen, Dehnungen abr auch plyometrisches Training Sprünge oder federnde Bewegungen
- 3-5 min halten der langkettigen Dehnübungen beleben das Fasziennetz, fördern anschließend die Fließfähigkeit der Grundsubstanz, entschlacken entfilzen
4. Wirkung des Yin Yoga
- wirkt abnehmender Gelenkflexibilität und Gelenksteifigkeit entgegen (Alterungsprozess)
- regeneriert die Wirbelsäulenstatik
- lindert und heilt Schmerzen
- sanftes Yin Yoga kann nach Verletzung dazu verhelfen, dass Gewebe regeneriert
- wirkt Degeneration der Gelenke z.B Arthrose entgegen
- wirkt sich poritiv auf das Immunsystem aus (da Immunzellen auch im Fasziengewebe aktiv sind und hier transportiert werden)
- unterstützt Hydration des Körpers (permanente Aktivierung des Bindegewebes stimuliert Wachstum des Fibroblasten, Bildung von Hyaloronsäure, die für Wasserspeicherung und die Gelenkflüssigkeit zuständig ist
- wirkt auf Meridiane und demzufolge auf deren Organe und unsere Emotionen aus
- Zielgruppen: Stress und Burnout, Rückenleiden. Verspannungen , Osteoporose, Beweglichkeitseinschränkungen
5. Meridiane
- zur Gesunderhaltung unseres Körper ist es wichtig, dass die Energie (=CHI) frei durch die Meridane (=Energieleitbahnen) fließt
- verlaufen durch den gesamten Körper und verbinden verschiedene Bereiche wie ein Netzwerk miteinander
- wenn Netzwerk durch Blockaden gestört kann Energie nicht mehr frei fließen
à Folge körperliche Leiden, Krankheit, Ungleichgewichte
- 71 Meridiane benannt davon 14 als die wichtigsten angesehen
- Meridiane werden durch langes passives Halten energetisiert und gereinigt (ähnlicher Effekt wie bei Akkupunkturbehandlung)
- Lebermeridian
- Gallenblasenmeridian
- Nierenmeridian
- Blasenmeridian
- Milzmeridian
- Magenmeridian
- Herzmeridian
- Dünndarmmeridian
- Lungenmeridian
- Dickdarmmeridian
- Dreifacher-Erwärmer-Meridian
- Lenkergefäß/Gpuvereurgefäß
- Konzeptions-/ Dienergefäß
6. Fu und Zang Organe
- Zang - Organe = Speicherorgane (Herz, Milz. Lunge, Niere, Leber) à YIN
- Fu-Organe = Hohlorgane (Blase, Gallenblase, Dünndarm, Magen, Dickdarm) à YANG
- es paaren sich jeweils Speicher- und Hohlorgan zu einem Organpaar
- dieses ist durch Meridiankanäle verbunden und einem Sinneorgan zugeordnet